Mittwoch, 17. Februar 2010

Gmuondsrot - jetzt wirds spannend

Der Fasching ist vorbei. Der Frühling wird nicht mehr lange auf sich warten lassen, und einstweilen spriessen schon die ersten Wahlplakate entlang der Dornbirner Strassen wie Schneeglöckchen aus dem Boden.

Jetzt beginnt sie, die heisse Phase des Wahlkampfes. Meinereiner wartet schon mal gespannt auf die ersten Plakate. Mal sehen, ob wir das eine oder andere Minarettchen erblicken werden, oder ob der eher seidenweiche Ton der ersten FPÖ-Aussendung beibehalten wird. Ich würde es mir jedenfalls wünschen. Nicht nur mir, sondern allen Dornbirnerinnen und Dornbirnern - wir sollten nach der Wahl ja irgendwie GEMEINSAM mit Wirtschaftskrise u. Co. fertigwerden...

Kampf der Giganten

Momentan überwiegt bei mir jedenfalls eine positive Stimmung, die es mir erlaubt, gewisse Äusserungen mit Humor zu nehmen: etwa, wenn ein Herr Schönbeck für ein "Faires Miteinander von Mensch und Hund" plädiert und gleichzeitig "Sozialwohnungen nur gegen Integrationsnachweis" an Zugewanderte verteilen möchte. Naja, ein Hund sollte man sein, da fragt wenigstens keiner nach der Muttersprache...


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Als Nachschlag noch ein paar Links, damit man/frau den Überblick über meine Aktivitäten nicht verliert:

website dornbirner grüne - der oldtimer :)
weblog auf twoday.net - you are right here now...
facebook - darf auch nicht fehlen
dornbirner grüne auf facebook - das jüngste kind
anti-strache-comic - ein joint-venture mit der jvp

Freitag, 5. Februar 2010

Gutshof Martinsruh

Gutsherrenpolitik einmal wörtlich genommen: Bei der Arbeit am grünen Wahlpgrogramm (nachzulesen auf dornbirn.gruene.at) bin ich auf interessante Details zu unserem Gutshof gestossen:

Wir Grünen kämpfen schon seit Jahren um die Einrichtung eines Biohofes - ganz nach dem Vorbild der "blauen" Lustenauer, die aus ihrem Gutshof Heidensand schrittweise einen Vorzeige-Bio-Betrieb machen werden. Erfolglos - wie immer, wenn unsere schwarzen Gutsherren einfach nicht auf uns hören wollen und mit dem Status Quo zufrieden sind...

Vor circa einem Jahr hatte ich Kontakt mit Leuten, die ein "Land der Jugend" mit relativ undefiniertem Standort als Projektidee geboren hatten. Als Jugendstadtrat beschäftigt man sich gerne mit guten Ideen und so kam eines zum anderen:

Ein "Land der Jugend" am Gutshof Martinsruh!

Beschäftigung und Betreuung VON Jugendlichen unter weitgehender Selbstverwaltung DURCH Jugendliche. Eine Möglichkeit mehr, in Krisenzeiten mit hoher Arbeitslosigkeit der Jugend im Ländle eine Perspektive zu geben: Biologische Landwirtschaft, Unterkünfte und ein eigenes, selbständiges Gemeinwesen könnten am Gutshof verwirklicht werden.

Unterstützung kam von weit oben: das Vorarlberger Kinderdorf und das IFS setzten ihre Unterschrift unter eine Projektstudie. Erfolglos - wie immer, wenn unsere schwarzen Gutsherren einfach nicht auf uns hören wollen und mit dem Status Quo zufrieden sind...

Dabei steht im Pachtvertrag eine Präambel mit brisantem Inhalt:
"Im Sinne der vom Stadtrat am 2. April 1991 beschlossenen Zielsetzungen soll der städtische Gushof Martinsruh [...] nach ökologischen Grundsätzen bewirtschaftet werden." Danach: "Dem Gutshof Martinsruh kommt auch eine soziale Funktion zu. Nach Massgabe der Möglichkeiten [...] ist abzustimmen, inwieweit aus gesundheitlichen Gründen und zu Integrationszwecken vom Sozialreferat nominierte Personen in den Arbeitsprozess eingebunden werden können." Weiters: "Der Gutshof [...] sollte auch Vorbildwirkung für eine künftig ökologisch zu führende Landwirtschaft haben." Alles da, um aus dem sprichwörtlichen "Sauhaufen" etwas visionär neues zu schaffen, ganz nach dem Text der Präambel: "Dieser Betrieb sollte damit nach Massgabe der Möglichkeiten auch für innovative Versuche bereitstehen".
Wer kann so etwas noch blockieren?

Nun - da in Dornbirn nur eine Person regiert, dürfte es wohl am jovialen, musikalischen und meist gutgelaunten Bürgermeister liegen, der hier die Bremse gezogen hat. Fragt sich nur, wie lange er das noch durchhält...

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Budget Dornbirn 2010

Was würden Sie als Bürgermeister_in in Zeiten einer Wirtschaftskrise tun, sofern Sie in wenigen Monaten wiedergewählt werden wollten?

a) Augen zu, Schuldenhahn auf und durchtauchen
b) Gürtel enger schnallen und Sparen


Nun, da vermutlich niemand die Anwort b) ernsthaft in Erwägung ziehen würde, darf ich die Variante "durchtauchen" zur einstimmigen Siegerin erklären. Der Dornbirner Schuldenberg steigt wie in den Boom-Jahren zuvor unaufhaltsam Karrenwärts. Anno 2002 - also gefühlte 50 Jahre in der Vergangenheit - standen wir bei 74 mio €uro Darlehen und einer Pro-Kopf-Verschuldung von 2.000 €uro. Anno 2010 halten wir bei 145 mio €uro Darlehen und einer Pro-Kopf-Verschuldung von 3.400 €uro.

Wirklich bedenklich ist das mit Blick auf ein recht passables Grundstücks- und Immobilienvermögen der Stadt Dornbirn allerdings nicht - zumindest noch nicht. Aber die Zukunft sieht wenig vielversprechend aus: selbst die nüchternen Zahlenjongleure in der Finanzabteilung rechnen mit roten Zahlen für die gesamte kommende Verwaltungsperiode. Die Spirale wird sich unweigerlich weiterdrehen.

Umso wichtiger ist es aus unserer Sicht, in Zukunft jeden Cent auf nachhaltige Kriterien abzuklopfen: Klimaschutz, Gerechtigkeit und soziale Fairness müssen als Grundlage für alle Entscheidungen verankert werden. Keine leichte Aufgabe in einer Stadt, in der selbst die simple Forderung nach einem Frauenförderplan nahezu Null Chance auf Umsetzung hat.

Wir bleiben dran!

Und wer über genügend Zeit- und Energiereserven verfügt, dem sei unser diesjähriger Budgetkommentar ans Herz gelegt - zu finden auf dornbirn.gruene.at.

Und bevor ich es vergesse: wünsche allen Leser_innen ein frohes Fest, besinnliche Feiertage sowie Erfolg und Gesundheit im kommenden Jahr!

Montag, 30. November 2009

pol pot pourri, von minaretten und sozialen hängematten

angesichts der tatsache, dass unsere schwyzer nachbarn den vergangenen sonntag zum tag der minarettabrechnung erhoben haben bleibt mir die spucke weg, der mund offen und ich fühle mich mehr als sprachlos und traurig sowieso.

andersrum

nicht, dass so ein pholxentscheid in vorarlberg anders ausgehen würde, aber den zynismus der schwyzer könnten wir selbst mit 3/4 mehrheit gegen minarette kaum toppen: am selben tag wurde von denselben bürger_innen das verbot von rüstungsmaterialexporten mit grosser mehrheit abgelehnt. zur not könnten sich also ein paar fanatiker im ausland mit schwyzer waffen eindecken, so die situation denn eskalieren würde...

überhaupt geht momentan einiges schief in unserer welt; ich bin eigentlich immer für optimismus zu haben - sonst würde ich wohl keinen müll trennen, keine energiesparlampen einbauen und ganz sicher nicht in der politischen öffentlichkeit tätig sein. sogar einen birnbaum habe ich heuer mit meinem junior gepflanzt, und trotzdem ist mein glauben an eine positive zukunft derzeit schwer unter beschuss. warum dem so ist, da lasse ich für heute ein paar links sprechen:

erwin ringels erben zur verrohung österreichs - doch was zählt die akademische meinung in einem land der bierseligkeit, in dem jeder zweite stammtisch WEISS, dass es gar keinen klimawandel gibt?

dazu noch einen nachtrag vom wochenende - selbiger (der klimawandel) ist nicht nur unaufhaltsam, sondern auch noch schneller, als uns lieb sein wird. passt ja zu unserer hektischen zeit...

erwin pröll vor 10 jahren zum thema politikergehälter - ein klassiker, das hab wohl nur ich heute zum ersten mal gesehen. was sein landsmann ewald stadler wohl dazu gesagt hat ?

und noch ein pröll in der kritik - na wenigstens gibt es noch leute, die das aussprechen, was mir auf der zunge liegt. danke, robert.

gn8 allerseits

Samstag, 7. November 2009

influenzaaaaa !

seit der vogelgrippenpleite lagern in feldkirch (rfl) tausende ungebrauchte ariel-weisse schutzanzüge sauber verpackt und gestapelt in einer halle. was wir (der volk) dafür bezahlt haben, entzieht sich meiner kenntnis.

und weil das so gut geklappt hat, kaufen wir seit kurzem 16 millionen dosen an schweinegrippenimpfstoff, auf dass den pharmakonzernen die gewinne nicht ausgehen mögen. wäre doch irgendwie ungerecht, wenn nur die banken milliarden abschöpfen und die automobilkonzerne von der schrottprämie profitieren dürften.

doch geld ist nicht alles - interessantes findet sich im internet aus dem geburtsland des h1n1-virus (mexiko; "la jornada" vom 14. september 09) wenn auch nicht aus nachprüfbarer quelle, aber was macht das schon, wenn der inhalt passt:

"Auf der Erde sterben jedes Jahr 2 Mio. Menschen an der Malaria, die ganz einfach durch ein Moskitonetz geschützt werden könnten. Und den Nachrichten ist es keine Zeile wert.

Auf der Erde sterben jedes Jahr 2 Mio. Mädchen und Jungen an Durchfallerkrankungen, die mit einer isotonischen Salzlösung im Wert von ca. 25 Cent behandelt werden könnten. Und den Nachrichten ist es keine Zeile wert.

Die Masern, Lungenentzündungen und andere mit relativ preiswerten Impfstoffen heilbare Krankheiten haben jedes Jahr bei fast 10 Mio. Menschen den Tod zur Folge. Und den Nachrichten ist es keine Zeile wert."


im volltext zu finden auf blogspot.com, für alle interessierten zum nachlesen.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Böse böse Caritas

Chuzpe?

Was ist es, das man braucht, um einen Verein mit 10.487 hauptberuflichen Mitarbeiter_innen sowie über 26.000 ehrenamtlich Engagierten anzugreifen? Noch dazu einen der anerkanntesten karitativ tätigen Vereine Österreichs - die Caritas.

Oder vielleicht doch Irrsinn?

Jedenfalls ist es ein starkes Stück, das die Innsbrucker FPÖ kürzlich geliefert hat. Wortwörtlich wird verlangt, dass "das sogenannte "Caritas-Integrationshaus" [] aufgrund seines dem Ziel der Anpassung von Zuwanderern an die autochthone Tiroler Gesellschaft abträglichen Wirkens [] vorerst keine Förderung finanzieller, materieller oder ideeller Art durch die Stadt Innsbruck" bekommt.

FPOeInnbsruck (pdf, 285 KB)

Stein des Anstosses ist offenbar eine Kinderkrippe(!).

Insbesondere wird von den Vorkämpfern der modernsten aller Integrationsmodellen bemängelt, dass da 2-3-jährige OHNE DEUSCHKENNTNISSE aufgenommen werden... Der Untergang des autochthonen Tiroler Volkes ist nahe, vergebens der heroische Kampf des Andreas Hofer. Beim Wallnöfer! Caritas esse delendam!

Dienstag, 6. Oktober 2009

LTW aftermath

zwei wochen sind nun schon ins ländle gezogen seit der jüngsten landtagswahl. die schwarz-grünen koalitionsverhandlungen wurden mit tatkräftiger unterstützung eines "plauderers" auf seiten der övp-delegation ruck-zuck beendet. mit ausnahme der tatsache, dass sich die fpö höchst erfolgreich ins abseits manövrierte, hat sich nicht viel geändert. der hofstaat bleibt der selbe, und das gesicht meiner (ex)stadtratskollegin andrea kaufmann ersetzt somit die visage von dieter egger.

also wieder alles beim alten ?

einst als harmloser turn- und sportverein getarnt...

hmmm... offenbar nicht so ganz - jedenfalls fand ich beim letzten spielplatzbesuch ein paar brandneue zeichen jugendlichen leichtsinns. neben "x liebt y" und "ewige treue" findet man leider vermehrt erinnerungen an eine dunkle vergangenheit.

schön rot, damit es auch wirklich auffällt...

liebe wählerinnen und wähler, ihr habt etwas zustande gebracht: was lange vergessen, verschüttet oder gar überwunden geglaubt fühlt sich nun legitimiert und kommt an die oberfläche.

tausende plakate mit "kindergeld nur für heimische" und 25% fpö-stimmen gehen an manchen (und nicht nur) jugendlichen halt nicht so spurlos vorbei, wie uns viele expert_innen glauben machen wollen. ein rechtsruck ist ein rechtsruck ist ein rechtsruck.

Donnerstag, 24. September 2009

nochmal, nun mit weniger eile :)

man muss nicht zwangsläufig ein bauingenieursstudium absolviert haben, um brücken bauen zu können. wie das geht, zeigt uns vahide aydin (hoffentlich mit grossem erfolg) die nächsten vier jahre im vorarlberger landtag. als vorarlbergs erste migrantin wird sie demnächst an stelle von karin fritz für uns grüne vereidigt werden.

vahide aydin (40), sozialarbeiterin und jetzt neu im vorarlberger landtag

leicht wird es nicht, zwei kulturen miteinander zu versöhnen, die gerade wieder einmal aufs neue gezeigt haben, wozu sie in der hitze eines wahlkampfes fähig sind. wenn die blauen fetzen fliegen, bleibt sogar ein freundlicher, durch und durch intellektueller, und trotz anfeindungen sehr defensiver museumsdirektor als collateral damage auf der strecke, obwohl er selber mit all diesen plakatsprüchen gar nicht gemeint war...

wieviel mut braucht es, sich in dieses mediengetümmel zu stürzen? kaum war die katze aus dem sack, war der gang zum orf angesagt, live-interview und auftritt in vorarlberg heute inclusive; das mobiltelefon hätte sie am liebsten ins wc gespült, und schon heute ziert ihr konterfei die volle erste seite der NEUEn (bei der VN gelten andere normen: vahide klebt am unteren rand auf seite A10...).

vahide hat den erforderlichen mut und wird zweifellos beweisen, dass man vorbild und zeigefinger zugleich sein kann - nicht nur für eine seite, sondern für uns ALLE.

kein licht ohne schatten:

karin fritz am rednerpult

mit nur vier statt den erhofften fünf mandaten ausgestattet bleibt uns grünen nicht viel wahl - karin fritz muss somit leider aus dem landtag ausscheiden.

dass entgegen den beschwörungen unserer eltern der fleiss nicht (mehr) belohnt wird, haben viele menschen meiner generation schmerzhaft lernen müssen. nach einhelliger meinung der polit-experten reichte allein der angedrohte abgang von lh sausgruber, um ganze 5.000 ehemalige grün-wählerInnen dazu zu bringen, der ÖVP ihre stimme zu geben. karin ist viele jahre, monate, wochen, tage und stunden für das grüne projekt gerannt, nur um letztendlich von einer emotionswelle hinweggespült zu werden.

nichtsdestotrotz - an dieser stelle - vielen dank für deinen einsatz! hoffentlich findest du wieder den weg zurück.
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ansichten eines grünen stadtrates

g'schichten von ara bis zumtobel

HOT! HOT! HOT!

lang hats gedauert, aber jetzt kommt was: das bildungsvolksbegehren! update: Unterstützungserklärungen können ab 28. Februar bis 1. Juli abgegeben werden!

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