was die fachwelt zum ortsbild zu sagen hat

einen besonderen text aus der welt der architekten möchte ich niemandem vorenthalten. geht es doch darum, gewisse dinge mit kühlem kopf zu betrachten und nicht gleich den 'untergang des abendlandes' zu verkündigen. mit freundlicher genehmigung der architektenkammer:

Österreichischer Architektenkammerpräsident fordert Gestaltungsbeiräte statt sinnloser Ortsbildpflegesonderkommission für die Kärntner Baukultur.

„Es ist ein Zeichen totaler kultureller Mutlosigkeit wenn - wie im neuen Kärntner Ortsbildschutzgesetz vorgesehen - ‚in Bauvolumen als auch in Bauhöhe den ortsüblichen Traditionen widersprechende Bauten‘ einer ‚Ortsbildpflegesonderkommission‘ unterzogen werden sollen“, meint Georg Pendl, Präsident der Bundeskammer
der Architekten und Ingenieurkonsulenten. Er schließt sich hiermit dem Fachbeirat für Baukultur des Landes Kärnten an.

Österreich ist ein Land mit ausgezeichneter baukultureller Tradition. Die aktuellen Architekturleistungen in diesem Land und die von unseren ArchitektInnen international geschaffenen werden ständig mit renommierten Preisen ausgezeichnet.

Gerade die Verbindung von alt und neu, die Einbettung neuen Bauens in traditionelle Umgebung, ist eine der besonderen Qualitäten österreichischer Architektur.

Wir können, so Pendl, auf diese Qualität stolz sein. Baukultur entsteht maßgeblich durch eine positive Grundhaltung gegenüber neuen Bauformen von Seiten der Bauherrn, der Öffentlichkeit und der Behörden. Ebenso zählt das Engagement all jener, die zur Entstehung von neuen Bauten beitragen: den ArchitektInnen, den Baumeistern, und allen, die an der Umsetzung arbeiten.

Der Vorschlag aus Kärnten ist ein Signal der Kleinmütigkeit. Auch in Kärnten gibt es hervorragende Bauten und hervorragende ArchitektInnen, welche durch derartige, zentral gesteuerte „Sonderkommissionen“ nur behindert werden. Deshalb fordert Georg Pendl die Landesregierung auf, auf die Einrichtung der antiquierten Ortsbildpflegesonderkommission umgehend zu verzichten. Stattdessen rät er, flächendeckend Gestaltungsbeiräte in den einzelnen Gemeinden zu installieren. In anderen Bundesländern leisten diese bereits seit Jahren erfolgreiche Arbeit.

„Die Einrichtung von Gestaltungsbeiräten fördert die notwendige Sensibilität für das Bauen. Durch solche Beiräte wird entsprechende architektonische Qualität auf der Höhe der Zeit von den Bauwerbern eingefordert. Ein Gestaltungsbeirat ist beratendes Gremium des Gemeinderats. Er besteht meist aus drei überregionalen Baukulturexperten.

Dadurch gewinnen alle Beteiligten: die Bürgermeister und Gemeinden, die Bauherrn, die ArchitektInnen und schließlich das Ortsbild!“

Weiters stellt Georg Pendl fest, dass „der Entwurf zeitgemäßer Interpretationen sakraler Bauten für jeden Architekturschaffenden eine Herausforderung erster Güte ist. Dies hat bei Kirchenbauten Tradition und schlägt sich in überzeugenden Ergebnissen nieder. Gleiches für die Bauaufgabe Moschee zu leisten, wäre eine Vielzahl engagierter ArchitektInnen und Bauausführenden bereit - und das unabhängig vom religiösen Bekenntnis.“

so einfach könnte die welt sein

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