Grünintern
Der Winter ist vorbei und seit ca. 1 Woche dürfen wir Autofahrerinnen ohne schlechtes Gewissen die Winterreifen durch Sommerreifen ersetzen. Ungefähr zum selben Zeitpunkt ist in Dornbirn jedes Jahr der Frühjahrsputz angesagt. Entlang der städtischen Fliessgewässer krabbeln 100e Freiwillige und säubern Ufer und Bachbetten vom Dreck des vergangenen Jahres.
Wir Grünen waren auch wieder mal mit von der Partie und freuten uns über ein ausnahmslos gutes Wetter, angenehme Temperaturen und feinste gebratene Schüblinge im Werkhof nach getaner Arbeit. Weniger erfreulich waren wie immer die diversen überraschenden Funde im Bachbett. Einen Müllerbach ohne verrostete Fahrräder gab's wohl noch nie und werde ich vermutlich auch nicht mehr erleben.
Übrigens: Heuer haben wir auffallend viele Batterien gefunden - klein, leicht und ebenso simpel zu entsorgen möchte man meinen. Doch leider auch ziemlich giftig, wenn sie der Natur ungeschützt zugeführt werden...
es ist nicht gerade ein match der kategorie elton vs. simon zu erwarten, aber zumindest gibt's jetzt die erste konkrete aus-"wahl" für die landesliste:
haydar aydemir plädiert für den ersten migranten im vorarlberger landtag. wo er sicherlich recht hat, ist die tatsache, dass keine andere partei migranten in den landtag entsenden wird. entweder man schafft's mit den grünen, oder die migranten werden noch länger "draussen" bleiben (dazu später noch bei der kandidatur um platz 5).
bernd bösch konzentriert sich auf seine spezialgebiete wirtschaft und energiewende. sein luschnouarisch versteckt er zwar etwas, aber dafür glänzt er mit ein paar echt humorigen sätzen - da schmerzt das gute wetter draussen gleich etwas weniger :)
ergebnis: platz 3: bernd bösch mit 81% der delegiertenstimmen
karin fritz kandidiert nun um den 4. platz - mal sehen, ob haydar als unterlegener aus der vorwahl später noch einmal antreten will...
heute findet die grosse grüne listenwahl zum vorarlberger landtag statt. das wetter draussen ist "katastrophal" gut, der besucherandrang dennoch recht imposant.
anders formuliert: für all jene, die an diesem sonnigen samstag nachmittag besseres zu tun haben, werde ich ein paar kurzmeldungen zu den listenplätzen durchgeben:
johannes startet mit einer umfassenden rede in den ersten wahlgang. was mir besonders auffällt, ist der einhellige applaus der knapp 90 delegierten beim nebensatz "schwul sein ist keine krankheit". ist schon ernsthaft traurig, dass wir im jahre 2009 so etwas noch öffentlich verkünden müssen, weil es bei uns immer noch katholoide gegenstimmen zu dieser ansicht gibt.
ergebnis: platz 1: johannes rauch mit 93% der delegiertenstimmen
mit einem seitenhieb auf die "ortnersche one-man-show", wie in den vn gerne geschreiben wird, startet die nr. zwei katharina wiesflecker in ihre rede.
ansonsten dominieren bei ihr die themen kinderbetreuung, pflege, armut und recht deutlich auch: frauen bzw. benachteiligungen.
ergebnis: platz 2: katharina wiesflecker mit 92 % der delegiertenstimmen
nun warte ich gespannt auf das duell um platz 3 zwischen bernd bösch (lustenau) und haydar aydemir (höchst): endlich eine echte "wahl", denn zum wählen bzw. auswählen braucht man halt auch eine auswahl... im konkreten fall wage ich allerdings die prognose, dass es ein sehr deutliches ergebnis geben wird. mehr dazu im nächsten beitrag.
andere parteien brauchen ein knittelfeld, um grössere veränderungen umzusetzen. die grüne baustelle nach der (zumindest relativ) enttäuschenden nationalratswahl dürfte mit dem heutigen tag "relativ" unspektakulär erledigt sein.
nach der bravourösen kür von eva glawischnig als nachfolgerin von alexander vanderbellen stand heute sonntag eine weitere entscheidende weichenstellung für uns auf der tagesordnung: wird erneut das urgestein johannes voggenhuber als nr. 1 die grünen europakastanien aus dem feuer holen, oder eine der profilierten gegenkandidatinnen? um die sache kurz zu machen - es war zwar eine knappe entscheidung mit 46% zu 54%, aber eine mehrheit ist eine mehrheit und johannes voggenhuber musste das feld räumen. die ersten listenplätze ergaben folgende reihung:
platz 1: ulrike lunacek
platz 2: eva lichtenberger
platz 3: monika vana
wenn ich mich richtig erinnere, dann sprach vanderbellen im vergangenen nationalratswahlkampf von der partei der starken frauen. ob er so ein ergebnis schon vorausgeahnt hatte? vielleicht, vielleicht auch nicht - jedenfalls darf "mann" feststellen, dass ein weibliches spitzentrio ein interessantes und positives zeichen ist. unabhängig davon, ob der abgang voggenhubers als grosser, mittlerer oder kleiner verlust gesehen wird. wie man am wahlergebnis ablesen kann, dürften die meinungen unter den grünen delegierten durchaus zwiespältig sein.
die grünen quoten scheinen ihr ziel erreicht zu haben: frauen sind bei den grünen wirklich nicht eine art aufputz mit brüsten. grüne frauen haben ihren platz mit einsatz, profil und selbstbewusstsein erobert - "die überwindung der quote durch die quote" habe ich an anderer stelle schon mal geschrieben.
den ersten lackmus-test werden wir bei der europawahl durchführen. von meiner seite gibts jedenfalls ein TOI TOI TOI !!!!
unschuldig sitzt man(n) beim grünen bundeskongress der grünen in einer messehalle in klagenfurt und darf miterleben, wie eva glawischnig mit über 97% der delegiertenstimmen zur neuen bundessprecherin der grünen gewählt wird. mit oder ohne meine eigene stimme - das lasse ich jetzt mal offen; die jeweilige wahrscheinlichkeit könnten fleissige mathematiker in nullkommanix ausrechnen.
unschuldig sitzt man da und rund um einen herum bloggt sich die welt durch die gleichnamige sphäre. irgendwie wahnsinnig, irgendwie auch vielversprechend, was da passiert: einerseits kommt man sich vor wie bei einem abfahrtsrennen - wer als erstes einen beitrag im kasten hat, gewinnt... andererseits sehe ich darin eine durchaus positive grundhaltung: wenn auch die letzten wahlen nicht unbedingt die erfolgreichsten der grünen geschichte waren, so glauben wenigstens wir grüne selber daran, dass es noch leute gibt, die es interessiert, was bei uns passiert.
parallel dazu erklärt alexander van der bellen nach der wahl von eva in seiner (quasi-) abschiedsrede, dass er wahlergebnisse jenseits der 90% quote nicht mal zu träumen gewagt hätte in seiner "aktiven" zeit als bundessprecher.
97% für eva glawischnig (neue bundessprecherin)
93% für sigrid pilz (neu im bundesvorstand)
94% für johannes rauch (neu im bundesvorstand)
mmmmhhhh - da schleich ich mich mal mit einem guten gefühl für die kommenden wahlen (AK, europa, landtag) zum bio-buffet und kümmere mich vorerst mal nicht um allfällige zynischen kommentare über totalitäre verhältnisse bei den grünen, sondern geniesse das wiedergefundene selbstvertrauen meiner grünen.
prost mahlzeit,
und morgen dann mehr über die grünen kandidaturen zur europa-wahl. da werden die prozentsätze wohl eher richtung 50% tendieren - 3 kandidatinnen auf platz 1 garantieren hochspannung...
Haben wir die "richtigen" Antworten auf jugendliche Probleme?
Die Jugendlichen wurden gefragt. Sie wurden so wie der Rest der Bevölkerung zur Urne gerufen. Kein Umfragesample von 500 Stichproben, sondern alle gemeinsam. Von jugendlichem Politikverdruss war nichts zu spüren. Sie kamen in Scharen in die Wahlzellen und haben uns eine Frage beantwortet: Nein, ihr Grünen könnt unsere Probleme nicht lösen! Zugegeben, das Erwachsenwerden ist zumeist eine komplexe Angelegenheit, da wird es nie völlig zufriedenstellende politische Antworten geben können. Aber dass statt uns Grünen ausgerechnet den Rechtsparteien zugestanden wird, praktikable Lösungen für alltäglichen jugendlichen Stress zu haben, löst wohl bei uns allen Genickstarre aus vor lauter Kopfschütteln. Dabei sind deren Gedankengänge klar und logisch: "Wo immer wir hingehen, haben wir Stress mit zumeist männlichen Migranten. In der Schule wird türkisch gesprochen, in der Pause werden Mädchen angepöbelt." Und für hormongesteuerte junge Burschen ist jede Konkurrenz um die holde Weiblichkeit sowieso der reinste Existenzkampf. Was dabei kaum mehr jemandem auffällt, ist eine durchaus erstaunliche Differenzierung (die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen) zu der die Jugendlichen fähig sind. Dass da eine freiheitliche Ideologie der Abschiebung krimineller AusländerInnen auf fruchtbaren Boden fällt, ist also wirklich kein Wunder. Eine Lösung ist es zwar keine, aber die Härte der Wortwahl entspricht dem Hilferuf der Jugendlichen. Alleine schaffen sie es nicht. Welche Antworten haben denn wir Grünen zu diesem Thema?
Viele gute, soviel steht fest: Kinderbetreuung von Null weg, sprachliche Frühförderung, Gesamtschule, Ganztagsschule, Schulsozialarbeit, mehr Unterstützung für Lehrende, kleinere Klassenschülerzahlen und vieles mehr. Doch kaum eine dieser Lösungen wird hier und heute schnell wirken, Schulsozialarbeit einmal ausgenommen. Bis sich hier ein Effekt einstellt, sind aus den Jugendlichen längst Erwachsene geworden, und das haben sie auch sehr gut verstanden. So bleibt es eben beim NJET, denn Warten ist keine Tugend der Jugend. Schon gar nicht in einer schnelllebigen Welt wie der unsrigen. Wir haben vielleicht die "besten", aber aus jugendlicher Sicht nicht die "richtigen" Lösungen, um eine Analogie aus dem Fussball zu bemühen.
Kein Fazit, aber ein Ansatz
Den intelligenten Weg der kleinen Schritte werden wir Grünen hoffentlich nie verlassen wollen. Nicht-exekutierbare Scheinlösungen á la Strache kommen so oder so nicht in Frage. Doch wie erreichen wir das Ziel, dass uns junge Menschen landauf landab ihre Stimme geben, um diese 'besten aber langsamen' Lösungen implementieren zu können? Wie erreichen wir, dass wir Grünen eine Autorität darstellen beim Thema Integration, eine Autorität, die es wert ist, angerufen zu werden, ja gewählt zu werden als "Drohmittel" gegen pöbelnde Rotzlöffel? Vielleicht sind es Sätze wie "noch EIN MAL, und ich melde dich bei der Mediation, dann kannst du den GANZEN FREIEN NACHMITTAG Gelaber anhören!", vielleicht sind es Freiräume, wo Mädchen und Burschen bewusst getrennt werden, vielleicht sind es starke LehrerInnen, die vom Schulsystem VOLLE UNTERSTÜTZUNG bekommen, wenn sie Probleme mit einer bestimmten Gruppe haben. Vielleicht sind es gerade wir 'erwachsenen' Grünen, die bei jedem Schritt und Tritt die Augen offen haben sollten für Menschenrechte und Menschenpflichten. Wenn jemand Müll auf die Strasse kippt, dann sind viele Leute zur Stelle, die das verurteilen. Wenn muslimische Mädchen gezwungen werden, vom Schulausflug fernzubleiben, dann zuckt die Welt mit den Achseln.
"Wie blauäugig sind die Grünen" lautete eine der besten Veranstaltungen der Vorarlberger Grünen im Vorfeld der Wahlen. Dürfen wir überhaupt blauäugig sein?
Ende Teil II (von II)
Bis 2006 war die grüne Welt noch in Ordnung. Unter dem Vorsitz von Alexander Van der Bellen durften bei jeder Wahl Gewinne bejubelt werden, auch wenn selbige nie so dramatisch gut waren, wie wir es uns derzeit einreden wollen. Dass das grüne Wählerpotential schon bei der NR-Wahl 2006 höher war, als tatsächlich ausgeschöpft wurde, haben uns die Rechtsparteien heuer eindrücklich vorgeführt. Eine halbe Million WechselwählerInnen zeugen von einer viel höheren Bereitschaft, Neuland zu entdecken, als man als gelernter Österreicher unserer Republik jemals zugetraut hätte.
Verhungern am gedeckten Tisch
Den Grossparteien laufen die WählerInnen in Scharen davon - keinesfalls zu Unrecht - und wir Grünen stehen ungläubig herum und sehen zu, wie selbst die Jugend an uns vorbeiläuft und bei Strache und Haider Unterschlupf sucht. Der Anteil an jungen GrünwählerInnen sank um 1/3 (!) von 2006 auf 2008 (Quelle: GfK Austria, Exit Polls (1986-2008)). Und das, obwohl den Grünen zu Recht immer noch Themenführerschaft in den Bereichen Umwelt- und Bildungspolitik zugestanden wird. Die grosse grüne Hoffnung, dass wir allein aus der demografischen Entwicklung heraus noch grosses Potential hätten, kann so also nicht erfüllt werden. Da braucht es keine Prophetin, und mich selbst schon gar nicht, zu erkennen, dass wir irgendetwas falsch gemacht haben. Ich weigere mich allerdings partout, davon zu reden, es habe einen Rechtsruck bei den Jugendlichen gegeben. Als Jugendstadtrat in Dornbirn habe ich seit Jahren mit genau den gleichen Jugendlichen zu tun, die vor zwei Jahren grün gewählt haben und dieses mal eben blau. Die Hosen sitzen immer noch gleich tief, die jugendlichen Gruppenbildungen und die entsprechenden Rivalitäten laufen immer noch nach dem selben Muster ab.
Wer gute Antworten will, muss die richtigen Fragen stellen
Eva Glawischnig startet richtigerweise gleich mit einem breiten Diskussionsprozess in ihre neue Funktion als designierte Bundessprecherin: erst zuhören, dann fragen! Meine Wenigkeit macht das nicht anders, wenn auch nicht in diesem Massstab. Was mir bisweilen in vielen längeren und trotzdem nie mühsamen Gesprächen klar wurde, ist der Verlust des Revolutionspotentials. Wir sind in der Gunst der Jugendlichen durchgefallen, weil wir ihre Themen nicht mehr anrühren. Wenn letzte Woche 50 Jugendliche in Bregenz für einen "Freiraum zur kulturellen Entfaltung und Selbstverwirklichung [für] Menschen aller Alters- und Gesellschaftsschichten" demonstrierten, dann waren wir Grünen nicht dabei. Wenn es letztes Jahr in Vorarlberg eine (mit Verlaub) ziemlich idiotische Neufestlegung der Altersgrenzen für Alkoholkonsum gab, dann hielt sich der Aufschrei der Grünen in Grenzen (ich nehme mich da nicht aus!). Wenn es um die Legalisierung von Haschisch geht, dann ist die Diskussion hiezu seit Jahren völlig am Boden. Eine einzige geniale Wortschöpfung der ÖVP hat gereicht: Das Mantra "Haschtrafik" wurde uns so oft in die Haare geschmiert, dass mittlerweile sogar die Jugendlichen der Meinung sind, Haschisch sei wesentlich gefährlicher als Alkohol.
Eva spricht von nicht erreichten WählerInnen, obwohl wir für viele Probleme die richtigen Lösungen haben. Doch haben wir das wirklich? Aus jugendlicher Sicht dürfen wir eine intelligente Bildungspolitik auf der Habenseite verbuchen. Wahrgenommen wird dies allerdings nur von einer bürgerlichen Bildungsschichte. Die Breite Masse fühlt sich dadurch nicht angesprochen. Für diese ist Schule kein Ort der Bildung, sondern ein notwendiges Übel, das es durchzustehen gilt, bevor das richtige Leben beginnt. Der Wegfall von Studiengebühren führt bei Lehrlingen höchstens zu Stirnrunzeln. Das einzig wirkliche Asset ist die Umweltpolitik, wo uns parteiübergreifend Kompetenz zuerkannt wird. Es war sicherlich nicht leicht, die hohen Energiepreise mit dem Argument "Energiewende" zu kontern, aber meiner Einschätzung nach dürfte es uns gelungen sein, sonst wären wir vermutlich tief im einstelligen Prozentbereich gelandet. Jedenfalls sind Jugendliche nach wie vor sensibler als die Restbevölkerung, was unsere Umwelt betrifft. Die Ideenkonkurrenz mit dem Themenkomplex "Arbeitsplatz" wird erst in späteren Jahren evident, wenn man Familien gründet, Häuser baut, und Kontoauszüge mit negativen Vorzeichen zur Norm werden.
Ende Teil I
Teil II erscheint in Kürze
Als Grüner wird man schon mal argwöhnisch beäugt. Oft sind es beinahe beängstigende Vorurteile, die zwischen der Realität und dem oder der potentiellen Wähler/in herumgeistern. Diese kleine Randspalte soll dazu dienen, mit ein wenig Augenzwinkern einige dieser Vorurteile aus dem Weg zu räumen:
Grüne dürfen...
...singen, tanzen, lachen, heiraten, ohne Trauschein zusammen leben, Kinder machen (mit und ohne Party), und völlig unbeschwert auch „Kinder machen“ ohne Kinder zu machen.
Grüne dürfen...
...Zugfahren ohne km-Beschränkung, Busfahren bis die Reifen qualmen, und bei Mangel an Alternativen auch Auto fahren, ja sogar Autos kaufen!
Grüne dürfen...
...arbeiten, faulenzen, arbeitslos sein, in Karenz gehen, Urlaub machen, notfalls auch in den Urlaub fliegen.
Grüne dürfen...
...bergsteigen, schifahren, radfahren, schwimmen gehen, usw. - haarig wird’s beim Formel-1 fahren, jedenfalls steht der erste Sieg eines Bio-Diesel-Ferrari noch auf meiner Liste der ausstehenden Wunder.
Grüne dürfen...
...in die Kirche gehen, oder auch nicht in die Kirche gehen, in der Moschee beten, oder eine Bamitswa feiern.
Grüne dürfen...
...Bäume pflanzen, Bäume fällen, auf Bäume klettern und unter Bäumen in der Abendsonne eine Zigarre rauchen.
Was aber unterscheidet den Grünen vom Rest der Welt?
Müssen wir Mülltrennen bis die letzte Büroklammer vom Papier fein säuberlich in die korrekten Metall-container gewandert ist?
Müssen wir uns mit Gentechnik-freien Bio-Jute-Klamotten aus fairem Handel mit politisch korrekten Aufdrucken in grüner biologisch zu 100% abbaubarer Farbe bekleiden?
Tjaaaaaa... schon, aber SO sicherlich nicht!
Grün sein bedeutet, den Autoschlüssel erst dann vom Haken zu nehmen, wenn man keine andere praktikable Lösung mehr findet.
Grün sein bedeutet, bei der Urlaubsplanung Pluspunkte für Zielorte zu vergeben, die mit der Eisenbahn problemlos erreichbar sind.
Grün sein bedeutet, beim Einkaufen öfter mal innezuhalten und zu überlegen, ob es nun wirklich zwei Paar Schuhe aus Indien sein müssen, oder ob ein Paar aus Italien nicht auch reichen würde.
Grün sein bedeutet, mehr zu lesen und die kleinen Informationen zu sammeln, die uns verraten, ob genau diese Tomate, diese rote, die da vor uns liegt, aus einem Genlabor in Spanien, Holland oder sonstwo stammt.
Grün sein bedeutet ganz einfach, alles zu hinterfragen. Das braucht oft ein wenig Zeit, aber meist ist das in unserer schnelllebigen Welt ohnehin kein Schaden: Die Entscheidung, ein Auto zu kaufen wird nicht binnen 2 Tagen gefällt. Car-sharing, Fahrrad, Öffis, ein Moped vielleicht... Alternativen mit weniger Ressourcenverbrauch gibt es auf allen Ebenen. Letzten Endes ist ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen auch ein finanzieller Vorteil für denjenigen, der sich die Mühe macht, seine täglichen Entscheidungen auf ihre Nachhaltigkeit zu überprüfen.
Grün sein ist vielleicht nicht einfach, aber es rechnet sich – für uns und für unsere Umwelt.
darf man?
man darf!
die freude über ein neues erdenkind darf man schon mit anderen teilen - ist es doch immer ein wunderbares ereignis. jedenfalls trifft es diesmal mich - ganz persönlich - und das objekt der begierde darf ich ganz ohne weiteren kommentar hier präsentieren:
Samstag 14.4.2007
Hatte uns die Vogelgrippe letztes Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht, so war uns heuer der Wettergott gnädig und wir konnten ohne Tamiflu bei strahlendem Sonnenschein den guten alten Müllerbach von Schmutz und Unrat befreien.
Verschwitzt, verschmutzt und abgekämpft schmeckten Bier und Limo umso besser, als wir nach 3 Stunden Sammelmarathon im Werkhof noch einen Schübling spendiert bekamen.
Ein dickes Lob an
Conrad mit Nachwuchs, Ayten, Klaus und die heute besonders 'grüne' Edith für die Teilnahme. Nicht zu vergessen ein Dank an das Organisationsteam vom Bauhof :)