Stadtgeschichten

Dienstag, 11. Dezember 2007

monsterbudget und monstertiefgaragen

dornbirn hat einen neuen budgetvoranschlag, der nur knapp unter der magischen grenze von 200 millionen euro angesiedelt ist. naturgemäß sieht die obrigkeit dies als tolle sache, und es macht ihr so rein gar nichts aus, dass der schuldenberg im gleichklang ebenso monströs ist.

doch hoppla, was heisst hier gleichklang? im jahr 2000 lagen wir noch bei einer prozentualen verschuldung von 50%. 2008 werden 135 millionen passiva einer bilanz von 200 millionen gegenüberstehen: in prozenten ausgedrückt knapp 70%!

maastricht lässt grüssen, denn auch die netto-neu-verschuldung beträgt über 3%... dornbirn ein fall für sanktionen ?

sinnigerweise steigt die verschuldung exakt um die kosten für die heissgeliebte kulturhaustiefgarage: 7 millionen netto wird sie uns kosten. 7 millionen netto neu-verschuldung werden die bilanz 2008 versüssen. da kommt freude auf.

für freunde der gehobenen budgetkritik sei noch meine diesjährige rede vor der stadtvertretung beigeschlossen: budgetrede-2008 (pdf, 175 KB)

und für all jene, die nur wenig zeit haben: wir grünen stimmen heuer gegen den voranschlag 2008. die fröhlichen zeiten der hochkonjunktur sollten zum aufbau von reserven genutzt werden, nicht für die errichtung sinnloser betonklötze...

Sonntag, 24. Juni 2007

das dorobiror millionenloch - teil IV

es ist angerichtet !
oder "nun haben wir den salat" ...
oder wie ein ihnen allen bekanntes vorarlberger medium titelte: "ein meilenstein für die innenstadt"

geschmäcker sind eben verschieden - jedenfalls wurde vergangenen dienstag von der stadtvertretung der bau des o.a. millionenlochs freudig mit den stimmen von övp, spö und fpö beschlossen.

wenn ich mich recht entsinne, dann zeigte die rathausuhr in etwa 21:00 uhr - was den öffentlichen rundfunk nicht daran hinderte, schon um 19:10 die jubelmeldung zu verkünden :) - nicht zu unrecht davon ausgehend, dass in dornbirn an beschlüssen der mehrheitsfraktion nicht zu rütteln ist. koste es was es wolle.

allen bemühungen zum trotz (stv-tiefgarage (pdf, 111 KB)) wurden unsere bedenken ebenso bedenkenlos hinweggefegt, wie die simple tatsache, dass dieses loch uns die nächsten 25 jahre so einiges kosten wird: selbst bei äusserst vorteilhafter berechnung verbleiben als 'folgekosten' mindestens 150.000 € defizit - jedes jahr. in zeiten wie diesen keine schlechte summe, wenn man bedenkt, welche projekte jedes jahr aus einsparungsgründen im budget gestrichen werden. selbst eine kleine adaption für eine schulbibliothek muss dem rotstift zum opfer fallen, weil dann ja andere schulen auf die idee kommen könnten, ähnliches zu verlangen...

nun gut, oder eher schlecht - die chancen standen ja nicht gerade zum besten, dieses kind der stadtplanung noch aufzuhalten - vielleicht regt sich ja noch widerstand aus den reihen der dornbirner bevölkerung. aber wie die dinge liegen, wird es vermutlich erst nach baubeginn den meisten dämmern, was eine umleitung der stadtstrasse über monate für die innenstadt bedeutet...

Samstag, 2. Juni 2007

millionenloch, zum dritten

jetzt ist es offiziell, nicht beschlossen, nur besprochen und dennoch vollmundig als de-facto tatsache in den raum gestellt:

dornbirn baut eine MEGA-tiefgarage (o-ton peter mattner 'neue') mit gesamt 470 tiefgaragenplätzen. ach wie ist es doch so eine wunderbare gelegenheit, ohne vergeudung von grund und boden unter der stadtstrasse ein solches konstrukt zu platzieren.

oder haben tiefgaragen nicht grundsätzlich die seltsame angewohnheit, unter der erde platz zu finden, und damit den boden darüber für welche nutzung auch immer freizuschaufeln?

nach ansicht der rathausmehrheit (in treuer einmütigkeit unterstützt von rot und blau) ist dies offenbar ein dornbirner spezifikum und der amtsbericht hiezu spricht von einer "im höchsten ausmaß bodensparend(en)" massnahme.

"so isch des" z'dorobiro

Abends in der Tiefgarage...
<br />
...ist der Weg zum Auto sehr einsam *schluck*

und es wird wohl gut sein so...

jedenfalls sollen diese hochheiligen hallen für des menschen liebstes haustier auf 4 rädern mittlerweile ungesehen 33.000 € kosten dürfen pro stellplatz. da frägt man sich, ob's nicht vielleicht möglich wäre, 6 stellplätze weniger zu bauen und damit ein ganzes jahr einen probebetrieb für den stadtbus am sonntag zu finanzieren?

aber leider "isch des halt net so" z'dorobiro.

wo andere hochgelobte und erwünschte private investoren tiefgaragenplätze um 15.000 € gewinnbringend verkaufen, da dürfen wir als stadt nicht zurückstehen! und damit die kirche im dorf bleibt, kosten die unsrigen gleich mehr als doppelt so viel...

von gewinnbringend ist nicht einmal offiziell die rede. kein wunder, dass über die auslastung der bestehenden kulturhaustiefgarage kein wort verloren wird. "aber die hypo-garage ist voll" scheint das credo zu sein - ohne rücksicht darauf, dass dort kunden und personal entweder gratis oder zu stark ermässigten preisen parken.

............... more to come soon

Donnerstag, 26. April 2007

die sorgen mit der karre am karren

eigentlich sind wir alle viel zu dämlich. da müssen wir tagein tagaus im falle der unausweichlichkeit eines transportes mit 4-rädrigem vehikel in der stadt gebühren zahlen. zwecks nutzung einer etwa 12 m2 grossen fläche für die abstellung desselben.

wenn wir nur ein wenig mehr grips im kopf hätten, und wir alle gemeinsam dem bürgermeister die hölle heiss machen würden! mit freundlicher unterstützung einer selbstlosen seele des meistverbreitetsten bedruckten recyclingpapiers von ganz vorarlberg...

aber wir sind halt viel zu obrigkeitsgläubig und fügen uns einem völlig willkürlich vom rathaus verabschiedeten dekret, das besagt, dass die 12 m2 nur gegen gebühr der nutzung aller überlassen werden darf.

in der höh' gibt's keine parkplatzsorgen

selbiges dekret gilt mit billigung ALLER in der stadtvertretung (zumindest körperlich) anwesenden parteien nun seit einem jahr auch für den parkplatz am karren. einstimmig. begleitet von flötentönen der besonderen art: "die tarife hier sind SEHR, SEHR billig", so ein nicht unwesentlicher vertreter der SPÖ im märz vergangenen jahres. aus heutiger sicht sind die 2€ für einen ganztagesparkplatz offenbar eine zumutung, derer man sich heftigst erwehren wird müssen?

nun gut, ich als grüner erweise mich jedenfalls als wenig 'lernfähig' und werde mich an den einstimmigen beschluss vom vorjahr halten. 'standhaft' werden die einen sagen, 'övp-steigbügelhalter' die anderen. damit kann ich leben.

Samstag, 3. März 2007

stadtbädle

unser stadtbad - in neuem kleid - unter neuer, professioneller führung und mit alten fehlern...

wie es scheint, verträgt ein 'grossdorf' wie dornbirn in einem nagelneuen grossen hallenbad offenbar keine konkurrenzierenden schwimmschulen. sehr zur freude der vorarlberger nachrichten, denn das eigens eingerichtete bürgerforum (vulgo: ralf hämmerles spielstube) quillt beinahe über vor lauter diskussionen um die vergabe der schwimmschul-lizenzen.

sinnigerweise ist der inhaber der mit platzverweis bedrohten schwimmschule bicker seines zeichens mitglied der dornbirner övp - also eine vetternwirtschaft im parteipolitischen sinne kann's kaum gewesen sein, dass der engagierte herr mit hang zu fusspilz mit lokalverbot belegt wurde.

Ich empfand es innovativ vom Stadtbad Dornbirn, dass man als Kunde zwischen
zwei verschiedenen Anbietern wählen konnte.
schreibt eine teilnehmerin besagten forums.

innovation zählt aber offenbar nicht zu den vorzeigetugenden der stadtoberen. PLATZMANGELtönt es von ferne und nah, sobald man die schüchterne frage stellt, warum man nicht der einfachheit halber mehrere interessenten zulassen könnte.

ob dies nun der wahrheit entspricht, oder nur eine zwangsneurose darstellt, um zu vermeiden, sich mit mehreren schwimmlehrern auseinanderzusetzen, wird die zukunft zeigen. wie es dem üblichen prozedere in dornbirn entspricht, werden nun hinter verschlossenen türen neue vereinbarungen getroffen.

wäre ich prophetisch begabt, würde ich behaupten, dass binnen spätestens einer woche beide schwimmschulen in nie dagewesener einigkeit ihre dienste anbieten dürfen.

-----------

p.s.: fusspilze gibt's grundsätzlich überall, im neuen stadtbad sicher weniger als andernorts (nur dass mir keiner vermutet, die hygiene im stadtbad liesse zu wünschen übrig!)

Donnerstag, 15. Februar 2007

millionenloch, zum zweiten

jahrhunderthochwässer, jahrhundertlöcher;
jahrhundertchancen noch und nöcher.


wer sich frägt, warum wir dornbirner so ein jahrhundertloch (aka: kulturhaustiefgaragenerweiterung) dringend brauchen, wird auf diesen unvermeidlichen präfix folgendermassen hingewiesen:

so eine chance kommt in 20 jahren nicht mehr!

nun gut, der werte schreiberling mit seinen 37 jahren am buckel hat mit solch einer zeitlichen drohgebärde herzlich wenig sorgen. wäre er dann noch immer keine 60 jahre alt und hätte vielleicht sogar seine helle freude an so einem projekt - so es denn zu diesem zukünftigen zeitpunkt notwendig sein sollte.

dem aktuellen stand ist somit nicht vieles hinzuzufügen. bleibt nur mehr die anmerkung, dass echte jahrhundertprojekte niemals aus dem betrachtungswinkel der jetztzeit hervorgehen, sondern erst nach ablauf einer angemessenen bewährungsfrist entsprechend benannt werden dürften.

spätestens nach dem 5. jahrhunderthochwasser innert der letzten 10 jahre hat auch der letzte skeptiker verstanden, dass die unkenrufe über die klimaerwärmung einen wahren hintergrund haben - und die verwendung des jahrhundertbegriffs nur dazu diente, von den wahren ursachen abzulenken.

nützt aber trotzdem nix, das nächste monsterprojekt heisst dann der einfachheit halber millenniumsgarage :)

Mittwoch, 31. Januar 2007

dornbirn gräbt ein loch

es begann mit einer vision der allseits beliebten stadtplanung: zentrümmer brauchen tiefgaragen, sonst ist am marktplatz der ofen aus. in zukunft. also in naher zukunft. jedenfalls spätestens in ein paar jahren.

wer vorausschaut, baut auch voraus.

eine leere kulturhaustiefgarage bleibt ja aller voraussicht nach nicht auf ewige zeiten leer. und wenn sie erst mal voll ist, dann sind wir wohl zu spät dran und der marktplatz wird leer und verlassen sein. bar menschlicher zivilisation. einzig verstaubte regale hinter blinden glasscheiben werden uns daran erinnern, dass einst eine blühende wirtschaft ihr zentrumm hier hatte.

also graben wir ein loch. ein loch um 3.3 millionen. "nein" sprach der grüne stadtrat, "nein, das kostet mindestens 4 millionen!"

doch der stadtrat täuschte sich und weinte bitterlich. nicht 4 nicht 5 nicht 6, sondern über 7 millionen sollte das loch nun kosten dürfen. je 30.000 pro fahrbarem untersatz, der sein ruhiges plätzchen finden möchte. 30.000 für einen potentiellen kunden der innenstadt, der urplötzlich parkgebühren bevorzugt, anstatt im messepark seine gratisrunden zu drehen.

urplötzlich. aber hauptsache sie tun es :(
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ansichten eines grünen stadtrates

g'schichten von ara bis zumtobel

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lang hats gedauert, aber jetzt kommt was: das bildungsvolksbegehren! update: Unterstützungserklärungen können ab 28. Februar bis 1. Juli abgegeben werden!

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